Die erste Schießstätte stand am Kellerberg genau auf Höhe des Hauses "beim Fried-Sepp", heute Familie Blum. Schussrichtung war nach Osten, entlang der Hangkante.

Der Scheibenstand war 145 Meter entfernt, dies war die damalige Schussentfernung.

Damals gab es dort noch keinen Weg in Richtung Osterbichl und Illberger Wald.

Wor dem 1. Weltkrieg wurde dort auch auf den "Laufenden Hirschen" geschossen, auf eine Entfernung von 60 Meter, Graf von Dürckheim, Gutsbesitzer in Steingaden, ein begeister Jäger, hatte eine solche Zieleinrichtung gestiftet.

Auch nach dem Ende des 1. Weltkrieges 1918 wurde diese Schießstätte noch genutzt.

Im Jahr 1927 wurde beschlossen, diese Schießstätte abzubrechen, da am Osterbichl der Bau von Wohnhäusern geplant war.

Auf betreiben des damaligen Fohlenhof-Gutsvewalters Heilmann, stellte sein Gutsherr Graf von Dürckheim auf dem Grundsdtück in der kleinen Fohlenhof-Viehweide, dem heutigen Platz der Steingadener Kläranlage, ein Teilgrundstück zur Verfügung, auf dem die vormalige Schießhütte vom Kellerberg wieder aufgebaut werden konnte.

Der alte Scheibenstand wurde nicht wieder aufgebaut, onder an der steilen Hangböschung zwei neue Schebenstände errichtet. Ein Stand mit einer Entfernung von 130 Meter für die Feuerstutzen, der 2. Stand auf 50 Meter Entfernung, für das nun auch in Steingaden in Mode gekommene Kleinkaliberschießen.

Vier Steingadener Schützen hatten sich damals je ein Kleinkalibergewehr gekauft um sich auch dieser Sportart zu widmen. Diese neuen "Mausergewehre" mit einer Kimme und Korn Visiereinrichtung, kosteten 40  Reichsmark, in dieser Zeit der Weltwirtschaftskrise sehr viel Geld!

 Im Jahre 1932 wurde der Gesamtbesitz des Grafen von Dürckheim zwangsversteigert, das genannte Grundstück auf dem die damalige Steingadener Schießstätte stand, ging in der Folge in den Besitz des seinerzeitigen Postwirts und Bürgermeisters Franz Lutz über.

In der damaligen schwierigen Wirtschaftslage stagnierte auch das Feuerstutzen-Schießen in Steingaden, so dass die Zahl dieser Schützen bis auf 10 - 12 gesunken war.

Im Jahr 1935 wurde auf Veranlassung von Bürgermeister Franz Lutz die Schießstätte erneut verlegt.

Er, der selber ein sehr eifriger Feuerschütze war, stellte das Grundstück an dem heute das Steingadener Schützenhaus steht zur Verfügung und so wurde dieser erneute Umzug durchgeführt und nun dorte eine Schießhütte und zwei Scheibenstände errichtet.

Diese doch recht bescheidene Schießhütte erfüllte jedoch bis zum Bau des heutigen Schützenhauses immer seinen Zweck. Das Schießen mit dem Feuerstutzen wurde aber nach dem 2. Weltkrieg nur noch recht selten in Wettkampfform durchgeführt.

 

Quelle: Max Zwißler